Varianten des Sparplans

 Was für Arten des Sparplans gibt es?

Man kann Sparpläne nach der Art ihrer Anlage oder ihres Rechtsrahmens unterschieden, wie zum Beispiel Fondssparplan, Bausparvertrag, Riester- oder Rürup-Rente. Das Vorgehen, in regelmässigen Abständen immer die gleiche Summe zu investieren, um den Cost-Average-Effekt zu nutzen, unterscheidet sich nicht.

Interessanter wird es, wenn man eine Aufteilung hinsichtlich der Art und Weise des Ansparens trifft. Weicht man vom einfachen Sparplan mit monatlich gleichbleibenden Summen ab, kann man nicht mehr von einem klassischen Sparplan reden. Der positive Effekt der durchschnittlichen Kosten lässt sich aber unter Umständen verbessern. Das heißt, die durchschnittliche Rendite kann zum klassischen Sparplan steigen, allerdings steigt auch der Aufwand.

Hinweis: Die dargestellten Renditen und Grafiken stellen Entwicklungen der Vergangenheit dar. Vergangenheitsbezogene Daten sind kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Auch berücksichtigt die Darstellung keine Kosten, die beim Kauf und Verkauf entstehen. Der Autor und Inhaber spricht keine direkte oder indirekte Empfehlung für bestimmte Aktien oder andere Finanzinstrumente aus. Der Autor und Inhaber haftet nicht für Schäden, die durch den Erwerb oder die Veräußerung einer Aktie oder eines Finanzinstruments auf Grundlage dieser Informationen entstanden sind.

Klassischer (einfacher) Sparplan

Beim klassischen Sparplan investiert man regelmäßig den gleichen Betrag in das gleiche Wertpapier oder ein gleichbleibendes Portfolio an Wertpapieren. Der Anleger muss ihn nur einmal aufsetzten und kann ihn dann ohne weiteren Aufwand laufen lassen.

Der einfache Sparplan im Vergleich:

  Anlage monatlich über 30 Jahre: Rendite (p.a.) am Bespiel DAX
Einmalanlage 8,85%
Sparplan 200-Tage gleitender Durchschnitt 7,94%
Sparplan 20% vom Zwischenhoch, -tief 7,93%
einfacher Sparplan 7,92%
Sparplan Reallokation 50% DAX und 50% REX 6,69%
einfacher Sparplan DAX und REX 6,63%
Antizyklische Sparrate mit Hilfe des 200-Tage gleitenden Durchschnitts

Bei dieser Variante gibt es zwei Sparraten: eine hohe Rate, wenn der Kurs unter dem 200-Tage gleitenden Durchschnitt liegt, und eine tiefe Rate, wenn der Kurs über dem 200-Tage gleitenden Durchschnitt liegt. Wie der Name schon andeutet, zeigt der gleitende Durchschnitt den Durchschnittspreis eines Wertpapiers oder einer Wertpapiergruppe über einen bestimmten Zeitraum. Im Fall des 200-Tage Durchschnitts ist es die Summe aller Schlusskurse über 200 Tage geteilt durch 200. Steht der aktuelle Kurs über dem 200-Tage Durchschnitt wird nur halb so viel investiert, wie wenn der Kurs unter dem 200-Tage Durchschnitt steht.

Natürlich kann statt des 200-Tage gleitenden Durschnittes jeder andere Durchschnitt verwendet werden. Es gilt, umso kurzfristiger der Durchschnitt gewählt wird, desto häufiger muss die Sparrate angepasst werden. Welcher Durchschnitt die besten Resultate liefert, kann nur für die Vergangenheit getestet werden. Die 200-Tage Linie stellt für mich einen guten Kompromiss zwischen antizyklischen Mehrwert und ausreichend wenig Signalen, um die Sparrate nicht zu häufig umstellen zu müssen, dar.

Der Sparplan mit Hilfe des 200-Tage gleitenden Durchschnitts im Vergleich:

 Anlage monatlich über 30 Jahre: Rendite (p.a.) am Bespiel DAX
Einmalanlage 8,85%
Sparplan 200-Tage gleitender Durchschnitt 7,94%
Sparplan 20% vom Zwischenhoch, -tief 7,93%
einfacher Sparplan 7,92%
Sparplan Reallokation 50% DAX und 50% REX 6,69%
einfacher Sparplan DAX und REX 6,63%
Antizyklische Sparrate abhängig von Hoch- und Tiefpunkten +/- 20%

Bei dieser Variante gibt es zwei Sparraten: eine hohe Rate, wenn der Kurs 20% unter dem letzten Hoch liegt und eine tiefe Rate, wenn der Kurs 20% über dem letzten Tief liegt. Auch hier soll das antizyklische Moment des Sparplans verstärkt werden. Gemessen werden müssen immer die letzten Hoch- bzw. Tiefstände bis es zu einem neuen Signal kommt. Gestartet werden kann sowohl mit der tiefen als auch der hohen Rate.

Der Abstand vom Hoch- und Tiefpunkt kann frei gewählt werden. Umso niedriger der Prozentsatz vom Hoch- und Tiefpunkt gewählt wird, desto häufiger muss die Sparrate angepasst werden. Welcher Prozentsatz die besten Resultate liefert, kann nur für die Vergangenheit getestet werden. 20 % stellen für mich einen guten Kompromiss zwischen antizyklischen Mehrwert und ausreichend wenig Signalen, um die Sparrate nicht zu häufig umstellen zu müssen, dar.

Sparplan abhängig von Hoch- und Tiefpunkten im Vergleich:

  Anlage monatlich über 30 Jahre: Rendite (p.a.) am Bespiel DAX
Einmalanlage 8,85%
Sparplan 200-Tage gleitender Durchschnitt 7,94%
Sparplan 20% vom Zwischenhoch, -tief 7,93%
einfacher Sparplan 7,92%
Sparplan Reallokation 50% DAX und 50% REX 6,69%
einfacher Sparplan DAX und REX 6,63%
Sparplan mit fixer Anlagequote 50:50

Diese Variante des Sparplans nutzt den Cost-Average-Effekt und eine Form der gleichgewichteten „Asset-Allocation“. Statt nur ein Wertpapier oder Portfolio an Wertpapieren zu besparen, werden zwei Wertpapiere oder Portfolios an Wertpapieren je nach ihrer relativen Performance zueinander unterschiedlich bespart. In einem regelmäßigen Abstand (z.B. 1 Jahr) wird die im Gesamtportfolio anteilig kleinere Anlageklasse mit der hohen Quote bespart und die anteilig größere Anlageklasse mit der niedrigen Sparrate.

In diesem Beispiel wurde der deutsche Aktienindex DAX und der deutsche Rentenindex REX gewählt. Eine Überprüfung der Portfoliostruktur fand immer zum Jahreswechsel statt. Die anteilig kleinere Anlageklasse wurde mit 133,- EUR und die größere Anlageklasse mit 67,- EUR bespart.

Sparplan mit Reallokation im Vergleich:

 Anlage monatlich über 30 Jahre: Rendite (p.a.) am Bespiel DAX
Einmalanlage 8,85%
Sparplan 200-Tage gleitender Durchschnitt 7,94%
Sparplan 20% vom Zwischenhoch, -tief 7,93%
einfacher Sparplan 7,92%
Sparplan Reallokation 50% DAX und 50% REX 6,69%
einfacher Sparplan DAX und REX 6,63%

Hier noch ein kleiner Tipp, wenn man mehrere Anlagen gleichmäßig bespart: Statt Monat für Monat beide Anlageklassen gleichmäßig zu besparen, nimmt man die vollständige Sparrate und steckt sie immer abwechselnd in die eine oder die andere Anlage. Praktisch im ersten Monat in die erste Anlage, im zweiten Monat in die zweite Anlage, usw. Ist man einmal durch, fängt man wieder von vorne an. Das spart Gebühren, wenn man pro Trade eine Pauschale bezahlen muss.

Negativer Sparplan – relativiert den Ausstiegszeitpunkt

Der negative Sparplan ist eigentlich nichts anderes als ein Auszahlungs- oder Entnahmeplan. Statt am Ende des Investmenthorizonts seine Anlage vollständig zu verkaufen, wird die Summe mit einer konstanten Auszahlung in regelmäßigen Abständen reduziert. Das Risiko des falschen Timings zum Ausstieg wird minimiert. Ist die mittlere Rendite über den Auszahlungszeitraum positiv, ist der Entnahmeplan dem vollständigen Verkauf überlegen.

 

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