Sparplan vs. Einmalanlage

Der Sparplan wirkt durch den Cost-Average-Effekt. Dabei führen die Wertschwankungen der Wertpapiere dazu, dass der Anleger die Kosten seiner Anteile bei gleichbleibenden Sparraten stetig verwässert.

Wann ist der Sparplan der Einmalanlage überlegen?

Die Frage ist mathematisch relativ einfach zu beantworten: Wenn die mittlere Rendite der Anlage positiv ist, ist die Einmalanlage dem Sparplan überlegen. Allerdings ist Investieren für die meisten Anleger keine rein mathematische Frage. Die meisten Anleger sind risikoavers. Für sie wirken Verluste stärker negativ als Gewinn positiv. Sie bevorzugen möglichst sichere Gewinne.

Bezieht man diesen psychologischen Aspekt in die Frage mit ein, liegt der Vorteil des Cost-Average-Effektes darin, ängstliche Investoren zu beruhigen und ihnen zu helfen, an der Wertentwicklung eines unsicheren Marktes zu partizipieren. Der Sparplan beruhigt den ängstlichen Anleger, der nach einem Crash oder nach einem Aufschwung Probleme hat, alles auf einmal zu investieren: Steigt der Markt, ist er mit seiner getätigten Investition schon dabei. Fällt der Markt, ist er weniger benachteiligt, da er noch nicht so viel investiert hat. Der Sparplan hilft dem einfachen Anleger zu investieren.

Sparplandreieck vs. Renditedreieck

Der Einstiegszeitpunk spielt beim Sparplan eine geringere Rolle als bei der Einmalanlage. Dies sieht man besonders deutlich, wenn man das Sparplandreieck dem klassischen Renditedreieck gegenüberstellt. Hier zu sehen am Beispiel des DAX 30. Das Sparplandreieck ist dabei wie das klassische Renditedreieck zu lesen. Die jährliche Rendite wird gezeigt, indem man den Kaufzeitpunkt/Start des Sparplans (y-Achse) und Verkaufszeitpunkt (x-Achse) verbindet. Die unterschiedlichen Farbentöne zeigen die Haltedauer in 5 Jahres-Intervallen an, wobei rote Felder für Verluste und grüne Felder für Gewinne stehen.

Sparplandreieck
Wie wird das Sparplandreieck berechnet?

Investiert wird immer am Monatsanfang mit den Schlusskursen des Vormonats. Dabei wurde mithilfe des internen Zinsfußes die Rendite bestimmt. Es wurde unterstellt, dass die vollständige Investitionssumme am Anfang des Jahres zur Verfügung steht, um eine Vergleichbarkeit mit der Einmalanlage herzustellen. Damit wird bei Sparplan eine jährliche Einzahlung unterstellt, welche dann monatlich angelegt wird. Dieses Vorgehen berücksichtigt die gleiche Kapitalbindung im Sparplan, wie in der Einmalanlage.

Vor- und Nachteile Sparplan

Zwar sind die Renditen langfristig bei der Einmalanlage immer höher (s. Varianten des Sparplans), aber Verlustjahre wirken weniger lange. Dies sieht man deutlich, wenn man in Jahren mit Höchstkursen einsteigt: Eine Investition im Jahre 2000 wäre im Jahre 2011 noch im Verlust gewesen. Ein Sparplan im Jahr 2000 zu beginnen, wäre dagegen bereits im Jahr 2005 im Gewinn gewesen.

Andersherum verhält es sich jedoch mit dem Ausstiegszeitpunkt, dieser spielt bei Sparplan eine größere Rolle. So wäre ein Ausstieg im Jahre 2002 selbst für einen Anleger, der im Jahre 1992 mit seinem Sparplan begonnen hätte negativ gewesen. Der Einmalinvestor hätte jedoch nur nicht nach 1998 anlegen dürfen. Allerdings wäre man auch beim Sparplan drei Jahre später schon wieder in der Gewinnzone gewesen.

Hinweis: Die dargestellten Renditen und Grafiken stellen Entwicklungen der Vergangenheit dar. Vergangenheitsbezogene Daten sind kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Auch berücksichtigt die Darstellung keine Kosten, die beim Kauf und Verkauf entstehen. Der Autor und Inhaber spricht keine direkte oder indirekte Empfehlung für bestimmte Aktien oder andere Finanzinstrumente aus. Der Autor und Inhaber haftet nicht für Schäden, die durch den Erwerb oder die Veräußerung einer Aktie oder eines Finanzinstruments auf Grundlage dieser Informationen entstanden sind.

 

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