Der Cost-Average-Effekt hilft beim Anlegen größerer Summen

Es ist selten, dass man den absoluten Tiefpunkt trifft, aus diesem Grund kann der Cost-Average-Effekt auch bei der Anlage einer größeren Summe, die man über einen längeren Zeitraum stückelt, helfen. Hierbei muss man natürlich zuerst abwägen, wie hoch die Handelskosten ins Gewicht fallen. Sollte das vollständige Anlagevolumen aber über 3 000 Euro liegen, gibt es die Möglichkeit wie folgt vorzugehen: Ein Drittel investiert man beim ersten Kaufdatum. Ein weiteres Drittel 6 Monate später. Das letzte Drittel wird wiederum 6 Monate später bzw. 1 Jahr nach dem ersten Kauf investiert.

Der Vorteil kommt in fallenden Märkten. Steht der Markt sehr hoch, können wir zum Beispiel 10 Anteile à 100,- Euro bzw. 1 000 Euro Investitionssumme am Anfang kaufen. Fällt der Markt dann in den nächsten 6 Monaten, zum Beispiel auf 80%, kauft man 13 Anteile à 80,- Euro bzw. 1 000 Euro Investitionssumme. Fällt der Markt um weitere 50%, d.h. wir haben einen ausgewachsenen Börsen-Crash, investiert man in weitere 22 Anteile à 45,- Euro bzw. 1 000 Euro Investitionssumme.

Wertentwicklung

Sie lachen jetzt vielleicht, aber -55% ist nicht außergewöhnlich für eine Krise. Fällt der Markt so extrem, kauft man final 45 Anteile (10 + 13 + 22) anstatt einmalig 30 Anteile (3 000 Euro Investitionssumme/100 Euro). So müssen die Kurse nur um ca. 50% steigen, um die Verluste auszugleichen und man ist mental eher gewillt, die Aktien weiter zu halten. Fällt die Anlage jedoch um mehr als 50% vom Einstiegskurs und man hat kein Pulver mehr noch einmal zu schießen, wird es für viele Anleger sehr unangenehm. Die Aktien müssen sich mehr als verdoppeln, um in die Gewinnzone zu kommen. Haben sich die Aktien vom Tief einmal verdoppelt, sind insbesondere Börsenneulinge schnell dabei zu verkaufen. Frei nach dem Motto: Hauptsache keine Verluste mehr im Depot. Ein großer Fehler, der darauf zurückzuführen ist, dass wir die ursprünglichen 100,- Euro als Anker im Kopf haben (Status quo) und zum Teil, dass wir den Verlust höher gewichten als den Gewinn. Uns haben die Verluste mehr geärgert, als der anschließende Anstieg uns gefreut hat und wir wollen unter alle Umständen die Wiederholung dieses Verlusts vermeiden.

Wichtig: Wann ist die Einmalanlage überlegen?

Der Cost-Average-Effekt hilft nur bei fallenden Kursen. Hier unterstützt er den Anleger vor allem darin, investiert zu bleiben. Steigen die Kurse jedoch, wirkt der Cost-Average-Effekt negativ. Für Zeiträume mit einer positiven mittleren Rendite ist die Einmalanlage dem Sparplan überlegen. Der Cost-Average-Effekt verringert jedoch anfänglich die Wertschwankungen des Portfolios, was dem einfachen Anleger hilft überhaupt langfristig investiert zu bleiben.

 

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